Wie stehen die GRÜNEN zur Windkraft in Waldsolms??
Wir wollen den Ausbau regenerativer Energien in Waldsolms!
Atomkraft und fossile Energien haben ausgedient!! Wie wollen wir späteren Generationen erklären, dass wir trotz der Risiken solange auf Atomstrom setzten? Dass wir trotz Klimaänderung und immer kleiner werdender Reserven von Kohle, Öl und Gas nicht auf erneuerbare Energien umstellten – obwohl die Techniken zur Verfügung standen?
Wir sagen JA zur Windkraft – auch in Waldsolms!!
Windräder sind vielleicht nicht schön, aber KEINE Landschaftsverschandelung und KEINE Naturzerstörung! Aus unserer Sicht ein kleines Opfer – angesichts der großen Aufgabe!!
Wir brauchen die Energiewende! Und die mit großem Abstand effektivste Art umweltfreundlicher Stromproduktion ist in Deutschland heute die Windkraft!!
Wollen wir uns tatsächlich damit herausreden, dass wir den Anblick der Windräder in unserer Landschaft nicht ertragen wollen? Tatsache ist, dass Hessen eines der Schlusslichter beim Ausbau der Windkraft ist. Bundesländer mit ebenso schönen Mittelgebirgslandschaften (Rheinland-Pfalz, Thürin-gen, Nordrhein-Westfalen) sind hier nicht so zögerlich und nehmen ihre Verantwortung wahr. Auch diese Landschaften sind heute weder verschandelt noch zerstört.
Was haben wir in Waldsolms davon??
Mit nur 2-3 Windrädern könnten wir schon deutlich mehr Strom produzieren, als in der ganzen Gemeinde verbraucht wird, d.h. 100 % regenerative Stromversorgung für Waldsolms! Stellen wir Windräder auf gemeindeeigene Flächen, kämen die beachtlichen Steuer- und Pachteinnahmen daraus allen zugute. Würden wir eines der Windräder noch dazu als „BürgerWindrad“ betreiben, könnten BürgerInnen einen direkten Vorteil erzielen.
Was ist mit den angeblichen Gefahren??
Wenige Genehmigungsverfahren sind so streng wie diejenigen für Windräder. Bei der vorgeschriebenen sorgfältigen Planung wird ein Mindestabstand von ca. 1000 m zum Ortsrand beachtet. Die Geräuschbelastung moderner Windräder ist sehr gering, gleiches gilt für Infraschall und Schlagschatten. Schauergeschichten darüber sind stark übertrieben und/oder veraltet. Moderne, große Windräder sind leiser als ältere, kleine Anlagen. Bei starker Schattenentwicklung werden die Anlagen abgestellt.
Natürlich müssen die Planungen kritisch begleitet werden, aber dies ist heute Standard im Genehmigungsverfahren.
Worum geht es eigentlich in Waldsolms??
Soviel vorweg: In konkreter Planung oder gar beschlossen ist gar nichts!! Zwei mittelständische Firmen aus Wiesbaden bzw. Rheinhessen haben lediglich ihre Vorstellungen zur Errichtung von vier bzw. sechs Windrädern in Waldsolms präsentiert. Die Gemeindevertretung hat am 09.02. beschlossen, das Thema „Erneuerbare Energien“ weiter ergebnisoffen voranzubringen und eine Bürgerinformation durchzuführen. Das ist der Stand!! Wer anderes erzählt, betreibt Panikmache!
Warum Windräder auch im Wald vertretbar sind!!
Beide Vorschläge sehen Windräder im Waldsolmser Wald vor. Während Windanlagen dort früher wegen der Turbulenzen über den Kronen nicht rentabel waren, sieht dies wegen der größeren Höhe heutiger Anlagen anders aus. Die Rotoren drehen sich hoch über den Bäumen (Nabenhöhe ca. 135, Gesamthöhe 180 m) mit einer Leistung bis zu 3 Megawatt!!!
Pro Windrad würde nur eine Grundfläche von 1100 m2 versiegelt werden. Beim Bau müssten aber 0,5 ha gerodeter Fläche eingeplant werden. Hierfür würden vorhandene Rodungsflächen genutzt werden können. Bei vier Windrädern werden somit insgesamt zwei Hektar Wald in Mitleidenschaft gezogen, die allerdings größtenteils nach dem Bau wieder aufgeforstet würden.
Von Windkraftgegnern wird dies als große Naturzerstörung angeprangert. Aber setzen wir die Zahlen einmal ins Verhältnis: Unser Waldsolmser Gemeindewald ist 1850 ha groß. Mehr als 90 Hektar (!) davon sind auch derzeit ohne geschlossene Baumschicht, sei es wegen Holzernte, Sturmschäden oder Käferbefall. Ein ganz normaler Zustand im Wald. Fallen zwei Hektar mehr da so sehr ins Gewicht? Auch Offenflächen im Wald haben übrigens einen großen ökologischen Wert.
Wichtig ist allerdings, dass die Auswahl der Standorte im Wald sehr gewissenhaft erfolgen muss. Auf Altbäume mit Specht- und Fledermaushöhlen etc. ist Rücksicht zu nehmen. Dass die nötigen Naturschutz-Gutachten vollständig und sorgfältig angefertigt werden, darauf werden wir achten. Da wir als Menschen Teil der Natur sind, schließt Umweltschutz für uns auch den Schutz des Menschen mit ein.
Also: Wir sind prinzipiell für die Errichtung von Windrädern im Wald, und möchten fachkundig prüfen lassen, wo dies natur- und umweltverträglich möglich ist!!
Was sind denn die Alternativen??
Wer sagt, er möchte keine Windräder, muss sagen, woher unser Strom zukünftig kommen soll. Am vernünftigsten ist es, den Strom vor Ort zu produzieren. Dies geht bei uns auch flächenschonend am besten mit Windenergie. Bei einer heute üblichen Biogas-Anlage müssten wir 400 ha Mais in Monokultur anbauen!! Dies sind etwa 25% unserer Ackerfläche, die für die Nahrungsmittelproduktion verloren gehen. Möchten wir zwischen Maisäckern leben – angesichts der Umweltprobleme (Überdüngung etc.), die dies mit sich bringt? Ist dies nicht ein größerer Eingriff in den Naturhaushalt?
Eine sehr sinnvolle Lösung ist auch der anvisierte Solarpark auf dem Weiperfeldener Depotgelände, aber da auch hier nur eine begrenzte Strommenge produziert werden kann, müssen wir die Windenergie in unserem Mix aus erneuerbaren Energien mit einplanen.